„Original Frankfurter Bethmännchen“, bei meinem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt in Frankfurt sind sie mir aufgefallen. Ich, als Süddeutsche, habe davon noch nie gehört und konnte mir unter Bethmännchen auch nichts groß vorstellen. Also 10 Stück für den stolzen Preis von 4,90€ gekauft, das Tütchen mit 20 Stück hätte 9,80€ gekostet, und als Mitbringsel der Reise mit nach Hause gebracht.
Die Bethmännchen sehen aus wie Teig-Pyramiden mit Mandeln auf jeder der drei Seiten. Aber ist das alles? Was ist das Besondere? Und, warum heißen sie „Bethmännchen“?
Der Ursprung des Namen ist recht simpel zu erklären, aber die Legende um die Entstehung der Bethmännchen, die ist umstritten. Im Jahre 1838 soll es gewesen sein, als ein Pariser Konditor mit Namen Jean Jacques Gautenier, der zu dieser Zeit Küchenchef im Haus der Familie Bethmann in Frankfurt war, das süße Konfekt aus Marzipan erfunden hat. Zu Ehren jeder der vier Söhne wurden die Marzipanbällchen mit vier Mandelhälften bestückt, nach dem Tod einer der Söhne zwei Jahre später wurden dann nur noch 3 Mandelhälften verwendet. Diese Legende ist aber umstritten da ein anderer Sohn, vermutlich ein nicht ganz so beliebter, bereits einige Jahre zuvor verstarb.
Rezept: Frankfurter Bethmännchen
Zutaten für Bethmännchen
- 100 g Mandeln
- 200 g Marzipan Rohmasse
- 1 Ei (1 Eiweiß + 1 Eigelb)
- 70 g Mehl
- 50 g Puderzucker
- 1 EL Rosenwasser
Bethmännchen Zubereitung
Als erstes werden die Mandeln enthäutet, wenn man nicht schon gleich enthäutete Mandeln gekauft hat. Um die Mandeln zu enthäuten werden die 100 g Mandeln in eine hitzefeste Schüssel gegeben und mit kochendem Wasser überschüttet, nach dem Abkühlen sollten sich die Schalen der Mandeln leicht entfernen lassen. Eventuell muss man an einigen Stellen die Schale noch etwas mit dem Finger abrubbeln.
Die Hälfte der Mandeln, 50 g, wird nun fein gemahlen und mit den 200 g Marzipan Rohmasse vermengt. Das Ei wird nun getrennt, das Eiweiß wird zu der Mandel-Marzipan-Masse hinzugegeben, das Eigelb wird vorerst beiseite gestellt. Zu der Eiweiß-Mandel-Marzipan-Masse werden nun die 70 g Mehl, am besten durch ein Sieb damit es keine Klümpchen gibt, die 50 g Puderzucker und der EL Rosenwasser hinzugefügt. Keine Sorge, der Teig muss klebrig sein.
Zum formen der Kugeln die Hände etwas bemehlen, dann klebt alles nicht so, und nach eigenem Belieben kleine Kugeln formen. Wir empfehlen etwa die Größe, wenn man mit der Zeigefingerspitze das Daumen-Gelenk berührt. Die nun fertigen Marzipan-Mandel-Bällchen werden auf ein mit Backpapier belegtes Bleck gesetzt, die angegebenen Maße ergeben zwischen 20 und 25 Bethmännchen, dies beim Belegen des Bleches beachten. Nachdem alle Bethmännchen platziert sind, werden die Mandeln halbiert, wenn sie es nicht eh schon sind, und jede Mandel-Marzipan-Kugel mit drei (!) Mandelhäften bestückt.
Das zuvor beiseite gestellte Eigelb wird nun wieder hergenommen, mit etwas Wasser verquirlt und mit dieser Flüssigkeit werden nun die Bethmännchen etwas eingepinselt bevor sie für circa 10 Minuten bei 175 Grad in den Backofen kommen. Nach 10 Minuten sollte die Frankfurter Leckerei goldbraun sein, dann sind sie fertig.
Vor dem Naschen noch auskühlen lassen und dann – Guten Appetit! Die Bethmännchen schmecken übrigens auch außerhalb von Frankfurt richtig gut.