Es ist kurz nach 6 Uhr morgens und nur eine kleine Meldung lies mich einen halben Herzinfarkt erleiden: eine Objektivstörung bei der Nikon Coolpix S6600. Ein was? Und vor allem – WARUM?
Der Plan war es um 5 Uhr aufzustehen um ab 6 Uhr morgens einige Bilder und Videos von meinem Roadtripauto für die Berge, dem neuen BMW X5, zu erstellen. So müde, so gut. Mehr als mein Handy, die Coolpix, ein Stativ und den Autoschlüssel habe ich nicht gebraucht und so stapfte ich also kurz nach 6 Uhr am Morgen in die Hotelgarage. Noch auf der ursprünglichen Parkposition erstellte ich bereits einige Bilder und Videos und nachdem das letzte Video, das Starten des Videos abgedreht war drückte ich den Ein-Ausschalt-Knopf der Kamera um sie wieder auszuschalten und legte sie seitlich auf den Beifahrersitz.
Vielleicht eine Minute später parkte ich das Auto nochmals an einem anderen Ende der Tiefgarage, wo keine weiteren Autos in der Nähe standen, um noch einige Bilder vom Exterieur zu machen bevor es heraus in die Dunkelheit ging. Ich öffnete also die Beifahrertür und wunderte mich dass die Kamera auf dem Display lag und das Objektiv (noch) ausgefahren war. Habe ich den Knopf also doch nicht richtig gedrückt? Kann ja vorkommen, immerhin habe ich die Automatische Ausschaltzeit bei einer Minute eingestellt, dann ist die Kamera halt noch immer an.
So laufe ich also Richtung Heck um das X5-Logo, als Detailbild aufzunehmen, drücke den Auslöseknopf einmal kurz damit die Kamera fokussiert. Sie macht aber nichts, das Display bleibt unscharf. Okay, gut, schalte ich sie halt noch einmal kurz aus und dann wieder ein. Komisch, aber dann wird es ja wieder gehen. Aber Fehlanzeige. Nein, „Objektivstörung“-Anzeige!
So langsam beginnt mein Herz schneller zu schlagen und die anfängliche Müdigkeit ist mit einem Schlag weg. Ich bin hellwach, ich habe an dem Tag vor noch viel zu Fotografieren und Filmen und dieses kleine rote Geschöpf zeigt mir einen „Objektivstörung“ auf dem Display. Ich drücke den Einschaltknopf, das Objektiv fährt heraus, das Display zeigt Umrisse einer unscharfen Umgebung die ich eh nicht mehr wahrnehme. Ich versuche den Zoom zu betätigen. Das Objektiv fährt wieder zurück, das Display zeigt mit schwarzem Hintergrund die bittere Meldung „Objektivstörung“. Ich versuche es dreimal, fünfmal, zwölfmal. Immer dasselbe Spiel, immer wieder die doofe Objektivstörung.
Meine Bilder habe ich dann mit meinem Handy erstellt, sobald ich aber wieder in mein Hotelzimmer zurückkehrte habe ich sofort nach Antworten zu meinem Problem gesucht.
So habe ich die „Objektivstörung“ der Nikon Coolpix S6600 gelöst
Zuerst wurde in Foren zum Beispiel geraten „Der äußere, obenliegende führungs- oder schutzring um den linsenmechanismus schneidet oben wie rechts den Rand der Kamera. ich setzte unten den Daumennagel an und hob diesen ring vorsichtig etwas an, so daß sich die Kontakte rechts und unten etwas lösten. just so viel, dass sich der äußere Ring bewegen ließ und zwar so weit, bis durch austesten. dh on/off-knopf drücken, die linse wieder herauskam.
hernach etwas schnellkleber und ordentlich andrücken.
funzt einwandfrei.“. – Okay, kann funktionieren, bei mir aber leider nicht.
Bei Nikon direkt empfiehlt man die Kamera bei einer Objektivstörung aus und wieder einzuschalten, falls der Fehler immer noch angezeigt wird empfohlen den Akku in der Kamera durch einen frisch aufgeladenen Akku auszutauschen. Ansonsten soll man sich an den Nikon Kundendienst wenden und die Kamera einschicken. Es wird sogar darauf hingewiesen dass die Reparaturkosten den Wert der Kamera übersteigen können – Super, die Kamera ist nun gerade einmal zwei Wochen alt …
Also habe ich lieber nochmals die Einträge in den Foren durchgelesen, diese sind einfach um einiges aussagekräftiger als die vom Hersteller direkt (der ja eh nur wieder neue Kameras verkaufen möchte) und habe mich für die brutale Version entschieden: Ich habe das Objektiv mit zwei Fingern festgehalten, als es nach dem Einschalten und der Objektivsörung-Anzeige gerade wieder hereinfahren wollte, und es gab einen riesig lauten Knacks zu hören. Diesmal schloss das Objektiv aber wieder normal.
Ich drehte die Kamera also wieder um, so dass ich das Display sah, und schaltete die Nikon Coolpix S6600 wieder regulär ein – SIE FUNKTIONIERTE WIEDER!
Ein Wunder musste geschehen sein, aber auch nach einem Testbild und erneutem Aus- und Einschalten funktionierte die Kamera immer noch, auch der Zoom, ich konnte auf alle Funktionen zugreifen und, vor Allem, war ich froh wieder eine funktionierende Kamera zu haben!
Hinweis: Wir übernehmen natürlich keine Haftung dafür dass die Kamera eventuell noch mehr beschädigt wird, bei uns hat es aber funktioniert und könnte auch bei anderen mit der Fehlermeldung „Objektivstörung“ bei einer Nikon Coolpix S6600 funktionieren.