Viele Fernbusfahrer überschreiten Lenkzeiten oder machen zu wenig Pausen / Busse der Marktführer beanstandet / Buslobby verhindert höhere Sicherheitsstandards
Etwa ein Viertel der Fernbusfahrer hält sich nicht an vorgeschriebene Lenk- und Ruhezeiten. Wie AUTO BILD (Heft 8) in der am Freitag erscheinenden Ausgabe berichtet, belegen Polizeikontrollen und Stichproben des Mobilitätsvereins Mobifair, dass viele Fernbusfahrer zu lange hinterm Steuer sitzen. Die Folgen sind Übermüdung und eine steigende Unfallgefahr.
Selbst unter den vier Marktführern MeinFernbus, Flixbus, Berlin-Linienbus und ADAC-Postbus gibt es schwarze Schafe. Bei einer Polizeikontrolle im Januar dieses Jahres wurden sieben Busse beanstandet, darunter auch zwei der großen Unternehmen.
Gegenüber AUTO BILD bestätigten mit Ausnahme von Flixbus alle Betreiber, dass die Polizei an ihren Bussen keine Mängel festgestellt hat.
Verdi-Vorstand Stefan Heimlich fordert: „Busse dürften sich nicht mehr starten lassen, wenn die Lenkzeit überschritten ist.“ Die elektronische Startblockade sei aber von der Buslobby verhindert worden. Das Problem liegt laut Heimlich auch in der Struktur der Branche: Große Betreiber lassen viele kleine Subunternehmen für sich fahren, was zu hohem Konkurrenzdruck und engen Zeitplänen führt.
Quelle: Auto Bild, Aktuelle Vorabinformation aus Heft Nr. 8, Erscheinungstermin 21.02.2014