Gestresst vom Arbeitsalltag will und muss man manchmal einfach auch einmal abschalten, am Besten einfach auf direktem Weg ins Grüne fahren. Aber wo sind die wirklich schönen Fleckchen, die sogar auch nicht von hunderten anderen belagert sind und an denen man auch Ruhe genießen kann?
Die Berliner Agentur HEIMAT realisierte das deutschlandweite Projekt „Fluchtplan ins Grüne“ für Google Maps, umgesetzt wurde sie zusammen mit dem Berliner Digitalstudio Artificial Rome. Das gemeinsame Anliegen von Kunde und Agentur sei es gewesen „Eine Kampagne zu entwickeln, die inspiriert, mit Google Maps die Freizeit zu planen, die Umgebung zu erkunden und bisher unbekannte Orte zu finden.“
Die Fluchtpläne kann man auch praktischerweise direkt in Sozialen Netzwerken teilen, um auch Freunde zu einem gemeinsamen Abstecher einzuladen.
httpss://twitter.com/hyyperlic/status/499868769804484608
Fluchtorte ins Grüne vom Bodensee aus
Ich wohne am Bodensee, also praktisch schon mitten im Grünen. Aber auch ich möchte gerne neue Plätze entdecken und so ging ich auf insgruene.withgoogle.com, schaltete die Ortungsdienste an meinem Computer ein und so wurde mir auch schon der erste Fluchtort präsentiert: das Park-Camping in Lindau am Bodensee in 29,3 km Entfernung. Ein Campingplatz, okay… Nicht gerade was ich als Fluchtort erwartete. In der Beschreibung folgt der nächste kleine Niederschlag: eine mehr als schlechte Bewertung über den Campingplatz. Und das soll also ein Ausflugs-Tipp sein?
Ich klicke rechts auf „nächstes Grün“ in der Hoffnung einen besseren Fluchtort zu finden der hoffentlich auch Näher gelegen ist. Aber falsch gehofft, als nächstes wird mir ein 119 km entfernter Archäologischer Park vorgeschlagen. „Spüren Sie antikes Leben in der Siedlung und Tempelanlage unter freiem Himmel.“ wir auf der Internetseite bei manueller Eingabe des Namens bei Google ergibt. Denn leider kann man keine Textaussschnitte der Microsite direkt kopieren um weitere Details dazu zu recherchieren. Schade. Der Eintrittspreis beträgt übrigens 4 Euro pro erwachsener Person. Ob für Fluchtorte ins Grüne in anderen Städten auch Eintrittspreise verlangt werden?
Der dritte Vorschlag führt mich 182 Kilometer an den Zürich See in der Schweiz. Aufgrund der Bildvorschau vermute ich ein Freibad oder Ähnliches, außer dem Tippfehler in der Überschrift für „Park im Grüene“ und einem mehr als verwirrenden und nichts-aussagenden Beschreibungstext weiß ich hier nicht was mich erwartet.
Ich gebe dem „Fluchtplan ins Grüne“ eine vierte und letzte Chance und mir wird ein „Treppenhaus mit Überraschungseffekt“ in 204 km Entfernung vorgeschlagen. Dies wäre eher eine Option für einen Tagesausflug statt einem kurzen Abstecher ins Grüne. Dank der Beschreibung habe ich zwar keinen 100%igen Tipp aber auch hier müsste ich wohl noch Zeit investieren um einen entspannten Ausflug ins Grüne verbringen zu können.
Als Fazit ist die Google Maps Microsite zwar eine wirklich tolle Idee, aber hier im Süddeutschen Raum leider nicht anwendbar. Dann verzichte ich den Sommer über wohl lieber und begebe mich im frühen Herbst wieder an den Bodensee, wenn die tausenden Touristen wieder verschwunden sind oder ich gönne mir in der Zwischenzeit eine Auszeit im Spa mit Massage.
Wie die Leipziger Volkszeitung berichtet soll eine Erweiterung der Standorte nicht stattfinden da die Recherche abgeschlossen sei.
Bilder via insgruene.withgoogle.com