Kaffee an Erde: Am 5. Mai wurde der erste Espresso im All getrunken. Mit ISSpresso, der ersten Espressokapselmaschine, die auch unter den extremen Bedingungen im Weltall funktioniert, wurde ein Espressotraum endlich wahr. Die Maschine wurde in der Internationalen Raumstation von Samantha Cristoforetti installiert. Cristoforetti ist Astronautin der italienisch-europäischen Weltraumagentur, Hauptmann der italienischen Luftwaffe und Mitglied von Futura, der zweiten Langzeitmission, die von der italienischen Weltraumagentur zur ISS entsendet wurde. Mit dem heutigen Tag ist sie nicht nur die erste italienische Frau im Weltall, sondern auch die allererste Astronautin, die jemals echten italienischen Espresso im Orbit getrunken hat. Beim ISSpresso-Projekt handelt es sich um eine Initiative von Argotec und Lavazza in einer Partnerschaft zwischen öffentlichem und privaten Sektor mit der italienischen Weltraumagentur (ASI).
ISSpresso, eines der neun von der italienischen Weltraumagentur für die Mission von Samantha Cristoferetti ausgewählten Experimente, symbolisiert nicht nur die in Italien hergestellte Technologie, die einen Platz in der Raumstation gewonnen hat, sondern ist auch das Ergebnis wissenschaftlicher Spitzenforschung. Kaffee kochen im Weltraum ist nicht einfach, da dazu extrem ausgeklügelte Technik erforderlich ist. Hier haben wir jedoch die erste Espressokapselmaschine, die unter den extremen Bedingungen im Weltall eingesetzt werden kann, wo die Prinzipien der Fluiddynamik von Flüssigkeiten und Mischungen sich sehr von denen auf der Erde unterscheiden. Bei ISSpresso handelt es sich um ein wahres Juwel von Spitzentechnologie und -ingenieurwesen, da die Maschine selbst in der Schwerelosigkeit perfekten Espresso liefert. Deshalb wurde sie von der italienischen Weltraumagentur für den Einsatz an Bord der ISS ausgewählt.
Eine Kaffeepause im All. Die Arbeiten für das Experiment wurden von der Betriebszentrale von Argotec betreut und von den Leitstellen der italienischen Weltraumagentur überwacht. Der erste im Weltall gebrühte Espresso wurde von den Mitgliedern der Futura-Mission enthusiastisch begrüsst. Die ISSpresso-Maschine, die mit den gleichen Lavazza Kaffeekapseln funktioniert, die auch auf der Erde zum Einsatz kommen, wurde so konstruiert und gebaut, dass sie hinsichtlich Cremigkeit, Vollmundigkeit, Aroma und Temperatur die gleiche Qualität wie ein echter italienischer Espresso bietet. Das Getränk wurde unter Mikroschwerkraftbedingungen hergestellt und verfügt über alle Eigenschaften von italienischem Espresso. Nach dem „Eingiessen des Kaffees“ wird der letzte Abschnitt des Hydraulikkreislaufs durch ein patentiertes neues System gereinigt. Gleichzeitig wird ein geringer Druckunterschied im Spezialbeutel, der als „Weltraum-Espressotasse“ dient, generiert. Wenn dann der Trinkhalm eingeführt wird, wird das ganze Kaffeearoma freigesetzt. Der Beutel besteht aus einem transparenten Material. So können während des durchgeführten Experiments zur Fluiddynamik die Crema direkt beobachtet und das Verhalten von Flüssigkeiten im All unter hohem Druck und mit hoher Temperatur verfolgt werden.