Selten haben mich die finalen Zeilen eines Buches so zu tränen gerührt, wie „A River in Darkness“ von Masaji Ishikawa. Tränen vor immenser Freude über seine gelungene Flucht. Das autobiografische Werk beschreibt das Leben von Masaji selbst. Geboren in Japan, als Sohn eines Koreaners und einer Japanerin. Sein Vater war Alkoholiker und äußert gewalttätig, der Mutter gegenüber. Masaji besuchte die koreanische Schule, und die Propaganda über das „Paradies auf Erden“ nahm zu. Nordkorea versprach so viel. Kostenfreie Bildung, jeder konnte zur Universität gehen, ein guter Lebensstandard und mehr. Schlussendlich wurde Masaji’s Vater überredet, und die Familie, beide Eltern sowie die vier Kinder, bestiegen ein Schiff nach Nordkorea, in das verheißene Land. Bereits bei der Ankunft bemerkte Masaji, wie verkommen doch alles ist. Am liebsten wollte er sofort wieder umkehren, doch die Familie folgte dem Menschenstrom von Bord. Er war erst 13 Jahre alt. Ab dann, ging alles nur noch bergab. Bald starb seine Mutter, seine geliebte Mutter, und jedweglicher Aspekt verschlechterte sich zunehmend. Die Arbeit, das Essen, die Mitmenschen.
Die Jahr vergehen, er wird Vater, und plötzlich stirbt der „Ewiger Präsident“ und Diktator Nordkoreas, Kim Il-sung, und die Situation verschlimmert sich erneut zunehmend. Menschen sterben vor Hunger sogar auf den Straßen. Masaji beschreibt die Situation so mitreißend und wahrhaftig, als ob man ihm während seinen Erfahrungen stets über die Schulter geschaut hätte. Irgendwann beschließt er zu fliehen, und reist größtenteils auf dem Dach eines Zuges zur Grenze. Schlussendlich schafft er die Flucht aus Nordkorea nach China. Über einen Fluss bei Nacht, einem River in Darkness. Er verbrachte bis zu seiner Flucht im Jahr 1996 36 Jahre seines Lebens in dem kommunistischen Land, und hat überlebt.
Derzeit lebt er in Japan.
Was ich durch A River in Darkness von Masaji Ishikawa gelernt habe
In erster Linie machen die Memoiren von Masaji Ishikawa natürlich eines, sprachlos und betroffen. Doch sie sind auch ein gutes Exempel dafür, dass man niemals den Mut verlieren sollte. Auch wenn man dreißig Jahre lang in Nordkorea gefangen sein kann, man muss einen Weg finden, und Glück haben, um zu entkommen. Und, man sollte hilfesuchenden Menschen stets Hilfe anbieten. So, wie Masaji direkt nach seiner Flucht von einem wildfremden Menschen aufgenommen wurde, und von einem ausgemergelten Skelett in einen einigermaßen bekräftigten Menschen aufgeppelt wurde. Dankbarkeit und niemals die Hoffnung verlieren, so ausweglos und schwer die Situation auch scheinen mag.
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