Manchmal entwickelt sich ein Job oder eine Firma nicht zu dem, was man erwartet hat, oder was einem beim Vorstellungsgespräch verkauft wurde. Natürlich sollte man die gute Hoffnung erst zuletzt verlieren, doch manchmal ist wirklich der Punkt erreicht, an dem man sich selbst dazu entscheiden sollte, etwas zu ändern. Auch, wenn dies in einer Kündigung des Arbeitsverhältnisses resultiert. Manchmal, ist es wirklich besser, als sich noch länger zu ärgern und darunter zu leiden.
Mit dem Fachkräftemangel mindestens wöchentlich in den Schlagzeilen und Meldungen diverser Medien, besonders im Bereich Pflege und dem Handwerk, ist dies für Arbeitnehmer tatsächlich etwas gutes. Arbeitgeber sind teils ständig auf der Suche nach gutem, motiviertem Personal. Nicht nur mit einem entsprechenden Lebenslauf auf Papier sollte es also nicht allzu schwierig werden, bald nach dem Entschluss einen neuen Arbeitgeber zu suchen, diesen auch zu finden. Zukunftsforscher prognostizieren sogar einen „War for Talents„, also eine wortwörtliche Schlacht nach Talenten, also geeignetem Personal. Dies bedeutet, dass man es sich als Mitarbeiter durchaus leisten kann (in bestimmten Bereichen und Industrien zumindest), wählerisch zu sein, wenn es um Ihre Arbeit und das Unternehmen geht, für das man arbeitet/arbeiten möchte.
Natürlich sollten man sich immer zuerst dazu verpflichten fühlen, im aktuellen Job und im Unternehmen erfolgreich zu sein – und sich darum zu bemühen, sich auf das zu konzentrieren, was einem am aktuellen Job gefällt. Aber wenn Du bereits dein Bestes gegeben hast und Du dich dennoch fühlst wie gegen eine Wand zu arbeiten, könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass Du nach neuen Möglichkeiten suchen solltest. Nachfolgend fünf Anzeichen, auf die Du bei deiner Arbeit achten solltest, um gegebenenfalls etwas zu unternehmen.
Du hast nicht das Gefühl, dass deine tagtägliche Arbeit wichtig ist
Jeder Job hat seine Schattenseiten, aber es ist an der Zeit eine Änderung vorzunehmen, wenn man das Gefühl hat, dass die persönlich geleistete Arbeit keine Rolle spielt. Um bei der Arbeit erfüllt zu werden, muss man einen Sinn und eine Verbindung zum Gesamtbild haben. Bekommt man immer nur die sinnbefreitesten Aufgaben fühlt man sich nicht nur unterfordert, sondern stellt auch die persönliche Existenz und Wichtigkeit im Unternehmen in Frage – wenn ich nicht da bin, ist meine geleistete nicht relevant, und es würde nicht auffallen, wenn ich wirklich dauerhaft nicht mehr da sein werde. Als Arbeitnehmer benötigt man einfach die Bestätigung für die Arbeit, und soll eine Chance haben, Risiken einzugehen und sich selbst auszudehnen.
Bleib in deinem Job, wenn Du dich durch ihn stimuliert fühlst. Natürlich muss nicht jeder Tag Aufregend und voller tiefer Bedeutung sein, aber wenn Du diese Wertschätzung überhaupt nicht erfährst, ist es wahrscheinlich an der Zeit, nach anderen Herausforderungen zu schauen.
Du kannst den nächsten Schritt nicht sehen
Auch wenn dein derzeitiger Job nicht perfekt ist, ist es klug, bei einem Unternehmen zu bleiben, in dem man den „nächsten Schritt“ gehen könnte. Auf der anderen Seite natürlich, wenn es in deinem aktuellen Unternehmen keine Entwicklungs-, Schulungs– oder Betreuungsmöglichkeiten hat (und das Unternehmen auch gar kein Interesse daran hat, seine Mitarbeiter zu fördern), könnte es an der Zeit sein, zu kündigen und sich nach einem menschlicheren Unternehmen umzusehen.
Es liegt in deiner Verantwortung, nach neuen Möglichkeiten zu suchen und dies an den richtigen Stellen im Unternehmen, wie der Personalabteilung oder dem/der Vorgesetzten, bekannt zu machen. Wenn Du jedoch an Ihrem Arbeitsplatz keine Aufmerksamkeit auf dich ziehen kannst, solltest Du besser einen Ort finden, an dem Du dies kannst.
Du fühlst dich nicht im selben Team integriert, wie deine Kollegen es sind
Zugehörigkeit ist entscheidend für unser menschliches Glück. Wir erleben soziale Schmerzen in den gleichen Teilen des Gehirns, wie wir körperliche Schmerzen fühlen, nach einer Studie. Wenn Du also dein Bestes gegeben hast, um mit Deinen (neuen) Kollegen in Kontakt zu treten, dich aber dennoch von Deinem Team oder Deinen Kollegen ausgeschlossen oder getrennt fühlst, befindest Du dich vielleicht im falschen „Team“. Verabreden sich deine Kollegen regelmäßig zu gemeinsamen Mittagspausen, Du wirst jedoch nie gefragt? Oder Informationen von „spontanen“ und „zufälligen“ Besprechungen werden Dir nicht mitgeteilt, obwohl diese für dich wichtig gewesen wären?
Auch wenn es für viele vielleicht nicht so wichtig erscheinen wird, aber ein gutes Team ist nur dann wirklich gut, wenn jedes Mitglied davon auch mit jedem Kommunizieren kann. Es geht in erster Linie nicht um einen Streit, welcher Kollegen entzweit, sondern um generelle Kommunikation und das Gefühl von einem Zusammengehören, im Team oder in der Abteilung. Man muss sich mit seinen Kollegen natürlich nicht jeden Abend noch im Anschluss an die Arbeit auf ein Feierabend-Bier treffen, aber wenigstens während der Arbeitszeit in der Firma sollte man in Pläne der Kollegen (wir gehen heute zum neuen Salat-Bar-Imbiss um die Ecke, kommst Du mit?) integriert werden.
Eventuell ist es intern ja möglich, in eine andere Abteilung oder Team zu wechseln, wenn man mit den anderen Kollegen einfach nicht zurecht kommt. Andernfalls muss man sich nach einem anderen Unternehmen umsuchen, mit einer besseren Arbeitskultur und anderen Kollegen.
Es fällt Dir schwer, Du selbst zu sein
Dies ist möglicherweise einer der wichtigsten Faktoren für die Erkenntnis, dass man sich eventuell nach einer neuen Position oder einem neuen Unternehmen bemühen sollte. Als Arbeitnehmer sollte man stets in der Lage sein, sich selbst zu sein, um die persönlich bestmögliche Arbeit leisten zu können. Natürlich sollte man sich stets dem Arbeitsumfeld entsprechend professionell verhalten, und kann also nicht in Jogginghose zur Arbeit scheinen, oder nur zu den Zeiten wenn es einem passt (aber ich konnte letzte Nacht so schlecht schlafen, und konnte erst um 6 Uhr einschlafen, und habe dann gleich noch bis 10:30 Uhr geschlafen, denn Schlaf ist ja wichtig).
Im Allgemeinen braucht man jedoch einen Ort, an dem man seine Fähigkeiten und Talente einsetzen kann, beispielsweise für deinen einzigartigen Sinn für Humor oder deine Backleidenschaft ausleben und deine Kollegen regelmäßig damit beglücken, und dafür geschätzt werden. Es kann aber auch vorkommen, dass deine Arbeitsschichten immer so gelegt sind, dass Du am längsten arbeiten musst, während es deine Kollegen nie müssen, und Du damit einfach so überarbeitet bist, dass Du irgendwann merkst, dass Du nicht mehr „Du selbst“ bist. Wenn dein Unternehmen dich als Mensch nicht wertschätzt oder Du deine Leistung nicht erkennt, ist es an der Zeit zu kündigen, und sich ein anderes Unternehmen zu suchen.
Du bist in einer schlechten/ negativen Umgebung
Wird Fehlverhalten von einem Unternehmen toleriert, sagt dies bereits viel über die Unternehmenskultur aus. Es muss natürlich kein öffentlicher Skandal sein, der das Unternehmen in ein schlechtes Licht rückt. Doch auch wenn eine bekannt schlechte Führungsart und Umgehensweise einer Führungskraft bekannt ist, eventuell durch Mobbing der Mitarbeiter, und von der Unternehmensleitung daran nichts geändert wird, unterstützt dies natürlich auch ein negatives Image der Firma.
Ein weiteres Beispiel dafür, dass ein Unternehmen die eigenen Mitarbeiter nicht schätzt ist die Einrichtung und dessen Zustand. Wird beispielsweise keine externe Reinigungsfirma beauftragt, oder bekannt defekte Arbeitsmaterialien wie Stühle, Tische, Tastaturen und Regale nicht ersetzt, ist dies ein weiteres Signal dafür, dass es das Unternehmen nicht Wert ist, und man lieber kündigen sollte.
Was bei einer Kündigung jedoch nicht zu unterschätzen und vernachlässigen ist!
Neben der Entscheidung, dass es Zeit ist zu gehen, solltest Du auch bereits nachdenken, was danach als nächste Herausforderung, als nächster (oder übernächster) Job kommt, und wie Du dieses Ziel auch erreichst. Denn natürlich hilft es im ersten Schritt, aus dem giftigen Arbeitsverhältnis flüchten zu können, in Form einer Kündigung, jedoch sollte man bereits eine erste Vorstellung davon haben, was man als nächstes machen möchte. Statt ein weiterer Job eventuell doch noch eine Weiter- oder Fortbildung? Gar ein Studium, oder um künftige Jobchancen zu erhöhen ein längerer Aufenthalt im Ausland für einen Sprachkurs?
Beim Entschluss zu kündigen solltest Du zuvor natürlich alle Vor- und Nachteile abwägen, und zur Not schlussendlich Euren Instinkten und dem Bauchgefühl vertrauen. Heutzutage gibt es mehr Möglichkeiten denn je, erwerbstätig zu sein oder sich fortzubilden, es gibt Möglichkeiten für jeden und genauso verdient es jeder Mensch, eine Arbeit zu finden, bei der die eigenen Fähigkeiten und Talente anerkannt (und entsprechend belohnt/entlohnt) werden.