Ich habe Dschungel, das Romandebüt von Friedemann Karig binnen kürzester Zeit verschlungen. Zum tatsächlich ersten Mal habe ich mir ein Buch vorbestellt, und darauf gefiebert dass es endlich verfügbar ist. Ganze zwei Minuten nach Mitternacht hat es am 2. Mai gedauert, bis Dschungel von Friedemann Karig endlich in meiner Kindle App auftauchte. Die ersten Seiten mussten natürlich noch sofort verschlungen werden. Kurz und knapp könnte man das Dschungelbuch von Friedemann Karig als modernen Reisebericht oder Reiseerzählung beschreiben. Es geht um Freundschaft, jahrelange Freundschaft samt all ihren Bedingungen aber auch Erinnerungen, und um eine große Reise. Ein Roman eines „jungen Menschen“/Autors, welches, endlich, junge Erwachsene nicht wie volle Deppen dastehen lässt. Natürlich ist man auf Sozialen Netzwerken aktiv, doch man kann noch immer das echte und wahre Leben genießen.
„Dschungel“ von Friedemann Karig hat zwei Hauptcharaktere, wobei einer hauptsächlich als der Ich-Erzähler in Erscheinung tritt, sowie sein Freund seit Kindheitstagen, Felix. In einer unvergleichlichen Detailtreue beschreibt der Ich-Erzähler aktuelle Geschehnisse, sowie blickt immer wieder zurück. Sein Freund Felix ist auf Backpackingtour und wurde zuletzt vor 3 Wochen in Kambodscha gesichtet, seither kein Lebenszeichen mehr von ihm. Felix‘ Mutter ist voller Sorge und kauft dem Ich-Erzähler kurzerhand ein Flugticket für den kommenden Tag, damit er nach ihm sucht, denn nur er kann ihn finden. Er ist ja sein bester Freund. Aber sind sie wirklich so gute Freunde? Die unangekündigten Rückblicke in die Erinnerungen lassen daran irgendwie Zweifel aufkommen. Der Ich-Erzähler ist eher der schüchterne Typ, zurückhaltender, während Felix, der verschwundene Kumpel, der wagemutige Rabauke ist.
Ob er Felix in Kambodscha wirklich findet, oder er bereits schon längst wieder in Deutschland ist, erfahrt Ihr natürlich erst nach Ihr den Roman selbst gelesen habt.
Was ich durch „Dschungel“ von Friedemann Karig gelernt habe
Durch Dschungel habe ich vormerklich gelernt, dass Freundschaften wichtig sind. Echte Freundschaften, welche Bedeuten dass man um die halbe Welt reist, alles daheim stehen und liegen lässt, um den verschollen geglaubten Freund zu finden. Bedingungslose Freundschaft. Neues ausprobieren, über den eigenen Schatten springen (auch wenn man sonst zu schüchtern ist, fremde Menschen anzusprechen), neues erleben. Dschungel von Friedemann Karig ist ein sowohl leicht melancholisches als auch motivierendes Werk. Melancholisch durch die verzweifelte Suche nach dem langjährigen Freund, wird man ihn jemals wieder sehen, und doch Motivierend da man den Mut bekommt, einfach einmal ohne Groß nachzudenken und tagelang zu grübeln zu machen. Für eine Freundschaft, die es Wert ist.