Manche kennen den Begriff “Ulmer Schachtel” eventuell noch von früher, andere widerrum assozieren mit dem Begriff etwas ganz falsches. Nein, mit der Ulmer Schachtel ist nicht etwa eine alte Frau aus Ulm gemeint, es handelt sich um ein Schiff oder Boot. Die in Ulm gebauten Schiffe werden auch “Spitzzillen”, “Ulmer Plätten”, “Schwabenzillen” oder eben Ulmer Schachteln genannt. Sie sind aus Tannenholz gefertigt, 14 bis 18 Meter lang, 3,5 Meter breit und haben eine Ladekapazität von 9 bis 15 Tonnen. Und, es handelte sich traditionell um Einwegschiffe. Diese Schiffe sind nur für die Talfahrt (“Naufahrt”) geeignet. Die Hütte auf der Ladefläche dient als Wetterschutz für Passagiere und wertvolle Waren. Ein Schiffsmeister mit vier Gehilfen steuert die Schiffe von Ulm nach Wien. Diese Reise dauert etwa zwei Wochen. Am ziel in Ungarn angekommen werden die Zillen auseinander genommen und als Baumaterial für Kolonisationshäuser verwendet.
Mehr zur Geschichte der Donauschwaben kann man in Ulm im DMZ, dem Donauschwäbischen Zentralmuseum entdecken.